dorsch
- uhu-fishing
- 18. Mai 2022
- 3 Min. Lesezeit
Seit dem 1. Januar 2024 ist die Fischerei auf Dorsch für uns Angler in der Ostsee verboten. Diesen Entschluss trafen die verantwortlichen Minister der EU im Oktober 2023. Der deutsche Angelfischerverband e.V. (DAFV) ist allerdings überzeugt, dass andere Maßnahmen wie z.B ein Baglimit, ein Entnahmefenster sowie eine Schonzeit deutlich effektiver wären, um die stark reduzierten Bestände beim Dorsch zu stabilisieren und in Zukunft auch wieder zu normalisieren. Der Angler hat gegenüber der Berufsfischerei einen klaren Vorteil. Er kann bewußt die Entnahme durch o.g. Maßnahmen beeinflussen und dadurch aktiv zum Schutz der Art beitragen.
Aber auch die Berufsfischer sind von der neuen Regelung betroffen. So darf die Berufsfischerei den Dorsch nur noch als Beifang entnehmen und nicht mehr gezielt befischen. In Deutschland dürfen so aktuell 73 Tonnen Dorsch entnommen werden.
Als Ursache für den katastrophalen Rückgang in den letzten Jahren beim Dorsch nimmt das Thünen Institut in Wismar Überfischung sowie Klimaveränderungen durch Umwelteinflüsse als Hauptursache an.
Das die übermäßige Düngung der Landwirtschaft in küstennahen Gebieten in großen Mengen Dünger und damit Nährstoffe, auch über die Flüsse, in die Ostsee spült, gilt als Fakt. Dadurch wachsen vermehrt Algen, die anschließend von Bakterien zersetzt werden. Bei diesem Prozess wird eine Menge an Sauerstoff im Wasser verbraucht, der den Dorschen Ihre Lebensgrundlage nimmt.
Spricht man mit den Fischern auf der Insel, zeigen sich weitere, auch meiner Meinung nach, nicht unwesentliche Faktoren, die eine große Rolle spielen könnten. Der Kormoran sowie die stetig steigende Anzahl von Kegelrobben in der Ostsee nehmen hier eine entscheidende Rolle ein.
Der Kormoran ist eine invasive Vogelart, die massive Schäden in der heimischen Fauna anrichtet, da er nicht nur Unmengen an Fisch verzehrt, sondern auch etliche Exemplare einfach nur attackiert und schwer verletzt, ohne sie zu vertilgen. Hier muss man zwingend, allen radikalen und in weiterem Sinn auch populistischen Naturschutzorganisationen wie NABU, PETA u.ä. zum Trotz, einen verträglichen Bestand festlegen und den dann auch entsprechend regulieren.
Der Dorsch (Gadus morhua) ist ein wichtiger Fisch in den Küstengewässern der Nord- und Ostsee und gehört zur Familie der Dorsche (Gadidae). Hier sind einige wichtige biologischen Eigenschaften des Dorsches:
Körperform: Der Dorsch hat einen langgestreckten Körper mit einer charakteristischen, leicht abgerundeten Rückenlinie.
Farbe: Die Oberseite ist olivgrün bis braun gefärbt, mit helleren Seiten und einer weißen Bauchseite.
Bartfaden: Ein markantes Merkmal ist der Bartfaden (eine Art Sinnesorgan) am Kinn, mit dem der Dorsch den Boden nach Nahrung abtastet.
Größe: Dorsche können bis zu 1,5 Meter lang werden, wobei sie in der Ostsee meist etwa 40 bis 70 cm groß sind.
Dorsche sind Bodenfische, die in küstennahen Gewässern leben, insbesondere in kalten Gewässern der Nord- und Ostsee. Sie bevorzugen sandige oder schlammige Böden, wo sie nach Nahrung suchen. Junge Dorsche halten sich eher in flachen Küstengebieten auf, während Erwachsene in tieferen Bereichen der See vorkommen.
Der Dorsch ist ein Raubfisch und ernährt sich hauptsächlich von Fischen, wie Heringen, Sandaalen und kleinen Kabeljauen. Auch Krebstiere und Weichtiere gehören zu seiner Nahrung. Dorsche sind auch für ihre Fähigkeit bekannt, den Boden nach Beute abzusuchen.
Dorsche laichen im Winter, hauptsächlich von Januar bis März. Der Laichprozess findet in tiefem, kaltem Wasser statt. Weibliche Dorsche legen dabei Millionen von Eiern, die dann vom Männchen befruchtet werden. Die Dorschlarven entwickeln sich innerhalb von etwa zwei Wochen zu Jungfischen, die in flachere Gewässer wandern.
Dorsche sind Einzelgänger, die sich nur zur Fortpflanzung in größeren Gruppen sammeln. Sie sind bekannt für ihre Fähigkeit, tiefe Gewässer aufzusuchen, wo sie auf Beutefang gehen. Die Lebenserwartung eines Dorsches kann bis zu 20 Jahre betragen, aber viele erreichen aufgrund von Fischereiaktivitäten nur etwa 5 bis 10 Jahre.
Die Ostsee ist ein relativ nährstoffarmes und salzarmes Gewässer im Vergleich zum offenen Meer, was den Dorsch besonders an diese Bedingungen anpasst. Die geringere Salzkonzentration in der Ostsee beeinflusst seine Entwicklung und Fortpflanzung. Der Dorschbestand in der Ostsee ist stark gefährdet, vor allem durch Überfischung, Umweltveränderungen und Überdüngung der Gewässer, die die Lebensbedingungen beeinträchtigen. Der Dorsch ist also ein ökologisch wichtiger Fisch, sowohl in der Ostsee als auch in anderen nördlichen Meeren, und seine Biologie ist eng mit den ökologischen Bedingungen seiner Lebensräume verbunden.
Sollte sich der Dorsch Bestand erholt haben und eine Angelei wieder zugelassen sein, werde ich zeitnah alle wichtigen Informationen hier bereitstellen. Hoffen wir das Beste!

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